Hermann Hesse

Joachim Frick |

Beim letzten Geschichtstreff im Museum Ittenhausen führte uns Herr Martin Kohler in einem außergewöhnlichen 3-D-Vortrag mit eindrucksvollen Landschafts-und Naturbildern ins schweizerische Tessin, das 35 Jahre lang auch die Wahlheimat des 1877 in Calw geborenen, schwäbischen Schriftstellers und Malers, Hermann Hesse war. Durch seine Begeisterung für die 3-D Fotografie kam Herr Kohler in Besitz von historischen Stereoaufnahmen aus dem Tessin und beschloss, diese Orte um den Luganer See und das Maggia Tal persönlich zu entdecken und zu erwandern.

Zu Beginn seines Vortrages ließ Kohler, selbst ein Bewunderer des Literaten Hesse, diesen aus seinem Buch „Wanderung - Lobgesang der Tessiner Heimat“, im Originalton zitieren:

„Der Friede und die Freundlichkeit der Bewohner, eine tönerne Schale voll Rotwein und ein stinkender Ziegenkäse, es war wie früher, diese Landschaft wurde mir zur Heimat!“

Mit seiner Familie wanderte Kohler von Menzonio durch urwaldähnliche Natur, einsame Wälder und Bachläufe, vorbei an alten Bergdörfern im Pavonatal mit Begegnungen von seltenen Orchideen, Smaragdeidechsen und Äsqulapnattern. Er suchte bewusst nach den Orten auf den alten Stereobilder und verglich sie aus heutiger Sicht. Typische Kirchen, Kapellen und Bildstöcke begleiteten sie bis an das Grab von Hermann Hesse in Gentilino.
Begleitende Texte aus dem Buch „Siddhartha“, das Hesse 1922 in Montagnola schrieb, untermalte die Schönheit der Bilder und Einmaligkeit dieser Landschaft:

„Wenn ich die Gegend sehe, meine ich, ich komme aus einer Verbannung heim. Alles passt zueinander. Es ist schwer, eine Rechtfertigung des Daseins zu finden – hier nicht!“

Man wird selbst zum Hesse Fan und sollte sich aufmachen, diesen herrlichen, urtümlichen Landstrich zu besuchen und natürlich das Hesse-Museum ↗ im Tessiner Montagnola.
Die anwesenden Mitglieder/Innen des Geschichtsvereins waren begeistert und dankten Martin Kohler mit viel Applaus,
Vorstand Bernd Fuchs überreichte ein Präsent.