Geschichten und Gedichte

Geschichten und Gedichte - Je schöner der Abend

Joachim Frick |

Sie sind aus dem Leben gegriffen, sie spiegeln die Gegenwart und beleuchten die Vergangenheit.
Die Geschichten und Gedichte die Josef Fuchs an seinem Vorleseabend den Zuhörern des Geschichtsverein Ailingen-Berg zum Besten gab, sprühten geradezu von alltäglichen, humorvollen und menschlichen Begebenheiten.

„Man schaut über den See, in den großen Nebel und lässt sich sein eigenes Leben vor Augen führen.“ Der Fundus am Bodenseeufer ist groß aus dem man schöpfen kann. Die Rezitate und Gedichte aus seinen Büchern „Rote Haare“, „Uferstrasse“ und „Je schöner der Abend“ mit spitzer Pointe sind ernsthaft aber nicht beißend und grundehrlich. „Ich will Aspekte darstellen, die glaubwürdig sind.“ „Gedichte sind oft schwer verdaulich, meine nicht!“ In dieser Leichtigkeit beschreibt er die Heimat, den See, den Säntis von unten, den Pfänder von oben, Natur und Tierwelt, wobei der Fuchs darin eine Hauptrolle spielt, Nomen est omen, der Name ist eben Programm.

Der ehemalige Kunstlehrer legt Wert auf seinen eigenen Stil, die Texte und Geschichten sollen wahrhaftig sein, die Inhalte überzeugen, auch nachdenklich machen. Die Aphorismen, die er dazwischen streut, überzeugen. Nicht nur ironische Texte auch ernsthafte Beobachtungen „Über den Krieg“, „Der Heimkehrer“ und „Die Schuld“ sind nachdenkungswürdig. „Es gab Leute, die mich ernst genommen haben und die ich ernst genommen habe.“

In den Büchern erweitert er seine literarischen Gedanken mit selbst gemalten Bildern, „Ich male nicht weil ich es so gut kann, sondern für meine Texte um mit sich selber zu diskutieren.“ Für seine Interpretationen verwendet er Stimme und Sprache zur Darstellung: „Die Sprache als Sprache hören.“ „Herr schmeiß Hirn ra, auch wenn es derjenige der's braucht, nicht findet.“

Josef Fuchs, Autor mit Kunststudium in Böblingen ist ehrlich mit sich selbst: „Ich mach gute Sachen, weil ich's gerne mach, und wenn es nicht gut wird, fliegt's raus. Kriege kein Literatur-Nobelpreis, ist mir ganz egal!“

Begeistert beschreibt er in „Matinee“ das Konzert einer Pianistin und entlockt ihr ein Lächeln auf Augenhöhe „Es ist ein großes Geschenk, ich bin halt ein Romantiker“ „Ich hoffe nicht, dass ich den Leuten die Zeit stehle – Kunst ist wunderbar – macht aber viel Arbeit.“ Seine Besorgnis war unbegründet.

„Je schöner der Abend“ - passender hätte der Titel nicht sein können, den uns Josef Fuchs mit seiner Lesung geboten hatte. Für seine wunderbare Kunst dankten ihm die Zuhörer/Innen des Geschichtsvereins mit langem Applaus.

Geschichten und Gedichte
Geschichten und Gedichte - Bernd Fuchs bedankt sich und überreicht ein flüssiges Geschenk