Die Grafen von Montfort

Die Grafen von Montfort - Vortrag

Joachim Frick |

Am Dienstag, den 18. Juni 2019 referierte Frau Dr. Müller-Schnepper im Museum des Geschichtsvereins Ailingen-Berg in Ittenhausen über das mit dem Bodensee eng verbundene Adelsgeschlecht der Grafen von Montfort.

Die Grafen von Montfort waren ein schwäbisches Adelsgeschlecht, das dem Hochadel des Heiligen Römischen Reichs angehörte. Die Entstehung des Geschlechts lässt sich auf die Pfalzgrafen von Tübingen um 1100 zurückführen, worauf sich auch das Wappen mit der Montfortschen Kirchenfahne orientiert.
Der Adelszweig kam durch Einheirat über die Grafen von Bregenz zu einer mächtigen und beherrschenden Stellung in Oberschwaben und im Raum Vorarlberg / Ostschweiz / Bodensee, und diese eheliche Verbindung führte in nahe verwandtschaftliche Beziehungen zu Kaiser Friedrich I. Barbarossa und den Welfen. Die einflussreichen und sehr begüterten Reichsgrafen trugen ihren Namen nach dem nahe der Schweizer Grenze gelegenen Stammschloss Montfort bei Weiler im heutigen Vorarlberg.
Die Schlösser und Burgen Werdenberg, Feldkirch, Vaduz, Sargans, Bregenz, Tettnang, Langenargen geben Zeugnis ihres mächtigen Einflusses auf die territoriale Entwicklung Oberschwabens, der Ostschweiz und Vorarlbergs. Frau Müller-Schnepper beleuchtete den dynastischen Anspruch eines der vornehmsten Geschlechter Oberschwabens und dem existentiellen Streben, das einem regierenden Hause angemessen, aber nicht zu halten war.

Das Geschlecht ging durch seine Größe und aufgrund Teilung nachfolgender Generationen zugrunde. 1650 war der Besitz auf Tettnang, Schomburg und Argen (Langenargen) geschrumpft.
Graf Anton III. ließ in Tettnang um 1712 ein Neues Schloss erbauen, das alsbald ausbrannte und mit österreichischer Hilfe wieder aufgebaut wurde. Die Schuldenlast von 1 Million Gulden zwang Franz Xaver, den letzten Grafen von Montfort, die Grafschaft an das Haus Habsburg, weit unter Wert, zu verkaufen. Das Montfortgeschlecht erlosch 1787.

Frau Dr. Müller-Schnepper begeisterte die anwesenden Mitglieder mit ihrem fundierten Vortrag und lud zu einer Schlossbesichtigung nach Tettnang ein.