Der Zeichner Hans Liska

Der Zeichner Hans Liska

Joachim Frick |

Die Gesellschaft für Geschichte und Heimatpflege Ailingen-Berg und die Kolpingfamilie Berg hatten zu einer gemeinsamen Veranstaltung in den Nikolaussaal in Berg eingeladen.

Heinz Hoever skizzierte in seinem Vortrag die biografischen Spuren des österreichischen Künstlers Hans Liska. Über 130 Bilder, Zeichnungen und Fotografien gaben einen eindrucksvollen Einblick in das Leben dieses weithin unbekannten Menschen und Zeichner. Hoever stieß vor über 40 Jahren in Konstanz zufällig auf ein Skizzenbuch von Hans Liska das ihn auf Anhieb begeisterte. Er wollte mehr über den Künstler herausfinden und begab sich auf Spurensuche. Begleitend zu seinen Erläuterungen brachte Hoever neben fünf Originalzeichnungen auch Bücher, Zeitungen und Bildbände als Anschauungsmaterial mit, in denen Werke des Zeichners abgebildet waren.

Liska, 1907 in Wien geboren, gelang nach Kunstschule und Studium, 1932 in Berlin der berufliche Durchbruch durch die Annahme einer seiner Zeichnungen für die „Berliner Illustrierte Zeitung.“ In Zusammenarbeit mit dem Ullstein Verlag entstanden viele Zeichnungen der Olympiade 1936 in Berlin auch mit dem Zeppelin, Sportbilder von Autorennen und Motorschauen dramatisch und ausdrucksstark in Szene gesetzt. Es gelang ihm auch zukunftsweisende Erfindungen zeichnerisch erstklassig darzustellen.

Während des Krieges war er als Kriegsberichterstatter eingesetzt und fertigte Abbildungen von verschiedenen Kriegsfronten auch in heroischer Weise. Nach Kriegsende gab es Kritik an ihm als „Nazi-Zeichner“. Später arbeitete er 25 Jahre als Werbegrafiker für viele bekannte Firmen wie Mercedes-Benz, Märklin und Kaufhof. Er war Mitbegründer der Illustrierten „Quick“, fertigte Werbezeichnungen für die „Hör zu“, für „4711“, malte über den Karneval in Köln, zeichnete hervorragende Landschaft und Städtebilder, portraitierte Ballett und Zirkus, den Flamenco und Stierkampf, und machte Zeichnungen über sakrale Kunst, wie den Birnauer Honigschlecker.

Heinz Hoever stellte den interessierten und begeisterten Zuhörern den Künstler Hans Liska in einem umfassenden und spannenden Portrait vor, und wurde dafür mit langem Applaus und einem guten Tropfen belohnt.