Schwarzer Veri

Exkursion „Auf den Spuren des Schwarzen Vere"

Joachim Frick |

Am 30. Mai 2008 führte der Geschichtsverein Ailingen-Berg unter der Leitung von Wanderführer Joachim Frick eine Wanderung im Grenzgebiet Pfrungener Ried auf den Spuren vom Schwarzen Vere durch.

Ausgangspunkt war Königseggwald am ehemaligen Jägerhaus oder heute Michel Buck Haus. Von 1817–1820 wohnte hier der Waldschütz und Forstgehilfe Heinrich Langen, der 1819 die beiden Räuber, den Schwarzen Vere und den Schönen Fritz im Laubbacher Wald gefangen hat.

Auf dem Weg
Der Wanderweg führt durch die drei ehemaligen Landesteile Hohenzollern, Baden und Württemberg bis zum Dreiländereck. Hier beim Dreiländereck Laubbach, benannt nach dem württembergischen Ort Laubbach, treffen die drei Festländer Baden, Württemberg und Hohenzollern zusammen. Ab hier verläuft die Grenze Württemberg-Baden südlich über Fuchstobel, an Oberteuringen und Fischbach vorbei, bis zum Bodensee. Nach Norden über Ostrach bis Sigmaringen.
Dreiländereck
Laubbachmühle
Durch die verstärkten Kontrollen der württembergischen Gendarmen und des gräfl. Königsegg’schen Forstpersonal wagten sich sie Räuber nicht mehr allzu weit über die Grenze. Deswegen wurde in der grenznahen Laubbachmühle in Folge sechsmal eingebrochen.
Laubbachmühle Vesperpause mit Musik
An der historischen Laubbachmühle angekommen, wurde von der Wandergruppe eine verdiente Rast eingelegt. Bei Veri-Schwarzwurst, Veri-Brot und Most, begleitet von zünftiger Räubermusik eines Berger Quartetts, ließ es sich gut verweilen.
Endlich gefangen

Nicht weit von der Mühle kommen wir zur Eichensäule mit dem Hinweis auf die Festnahme des Schwarzen Vere im April 1819. Die schlichte Eichensäule im Etterschen Wald am Rande des Pfrunger Rieds, erinnert seit Sommer 1992 an das Geschehen des Frühjahrs 1819.

Sie wurde durch den ehemaligen Oberförster der gräflichen Königsegg-Aulendorfer Forstverwaltung Lothar Zier, der auch für den schwäbischen Heimatbund arbeitet, erstellt. Hier, etwa in diesem Eichenwäldchen versteckte sich die Bande nach ihrem letzten Überfall auf die Laubbachmühle, und hier fand sie der Forstgehilfe Langen auf Eichenbaumstämmen sitzend. Sie gaben an, sie wären Wandergesellen, konnten sich aber nicht richtig ausweisen. Nach der Gefangennahme wurden die beiden Vaganten zuerst nach Saulgau und danach nach Biberach gebracht, wo der Schwarze Vere, alias Xaver Hohenleiter, vom Blitz getroffen wurde und im Ehinger Torturm starb.

Gasthaus „Zur Rose“
Der Rückweg nach Königseggwald führte am ehem. Gasthaus „Zur Rose“ vorbei. Ab 1954 lebten hier die Geschwister Blum, zu denen auch der 1905 geborene Oberlehrer Blum gehörte. Um 1940 unterrichtete dieser in Königseggwald in der Volksschule, bevor er 1955 nach Berg übersiedelte und dort bis 1975 als Schulleiter wirkte, wobei er immer wieder die Geschichte von diesem Räuber erzählte. OL Blum starb 1991 und liegt hier in Königseggwald begraben.
Schloss der Grafen von Königsegg-Aulendorf
Zuletzt vorbei am Schloss der Grafen von Königsegg-Aulendorf, das von 1765-1770 erbaut wurde und heute Stammsitz des amtierenden Grafen Johannes Graf zu Königsegg-Aulendorf ist.