Entlang der Rotach

Entlang der Rotach

Martha Müller |

Die Rotach - Von der Quelle bis zur Mündung von Joachim Frick

Geschichtsverein und Kolpingfamilie Berg hatten zu einem Vortragsabend geladen. Joachim Frick, Mitglied des Geschichtsverein und Hobbyfotograf erzählte die Beweggründe für dieses Thema. Als Naturfotograf streifte er zu allen Jahreszeiten durch das Wilhelmsdorfer-Pfrungener Ried. Dabei fotografierte er die Wasserläufe der Rotach, die aus drei Quellbächen vom Höchsten entspringt. Der Fluss ist bis zu seiner Mündung 34,5 Kilometer lang und wird durch unzählige Nebenbäche gespeist. Über zwanzig Mühlen befinden sich am Gewässer, wobei die erste, die Pfrungener Mühle als Wasserscheide fungiert. Nördlich abfließendes Gewässer mündet in die Donau, südliches in den Bodensee. Die älteste Mühle, die Schweizer Mühle in Neuhaus wurde 1134 erwähnt und die zweitälteste, die Ittenhauser Mühle erstmals 1198.

Um den ganzen Flusslauf mit Wasserständen, Flora und Fauna kennen zu lernen wanderte er die Rotach flussauf- und abwärts, zu Fuß, mit dem Rad und weitere Strecken mit Fahrzeug. Ursprungsgebiet auf dem Höchsten ist bei Höhreute, hier entspringen die Quellbäche, die bei Wilhelmsdorf zusammenfließen und hier dem Fluss seinen Namen geben. Auf alten Flurkarten um aus dem 17./18. Jhdt. wird der Fluss als Ach bezeichnet. Zur Namensgebung sind einige Variationen im Umlauf, so soll das rötliche Riedwasser, oder der Flachsanbau wo rösten-röten ein Arbeitsvorgang ist, eine gebende Rolle spielen. Die Menschen, die am Fluss leben, nennen sie heute noch Ach.

Sie fließt durch die wilde Tobellandschaft Hardtobel-Benis-und Jonistobel, ursprüngliche geologische Formationen der letzten Eiszeit bis Urnau, macht dort einen scharfen Knick nach Süden, um durch die Drumlinlandschaft nördlich von Friedrichshafen gemächlich zum Bodensee zu fließen. Joachim Frick berichtete und bebilderte auch die letzten großen Hochwasser, die sich regelmäßig wiederholen, auch weil Menschenhand regulierend in den natürlichen Flusslauf eingegriffen hat.

Kurioses und schönes, historisches und religiöses, alte traditionelle Wirtshäuser und sehr viel Natur, Wildtiere wie Hermelin im Winterkleid, Hase, Igel, Maus, Reiher bis zum Eisvogel waren im Vortrag zu sehen. Ausklingen ließ Joachim Frick mit einem wundervollen Sonnenuntergang über der Rotachmündung in Friedrichshafen.

Viel Beifall, ein herzliches Dankeschön und ein Präsent, überreicht von I. Steinberger im Namen beider Vereine. Er habe nicht nur einen Schuh verloren, sondern auch sein Herz an die Rotach.
Martha Müller

Die Rotach ↗(Wikipedia)