Klosterkultur

Kultur kommt aus den Klöstern

Joachim Frick |

Am Dienstag den 16. Mai 2023, lud die Gesellschaft für Geschichte und Heimatpflege e.V. Ailingen-Berg zu einer sehr interessanten Veranstaltung ins Gemeindehaus Berg ein.

Klöster, Stifte und Abteien sind herausragende Denkmale unserer Geschichte und Kultur. Sie waren politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentren. Frau Dr. Helga Müller-Schnepper berichtete beim letzten Geschichtsabend in ihrem Vortrag über die geistige und kulturelle Entwicklung der ersten Klöster am Bodensee. Unter der benediktinischen Prämisse Ora et labora – bete und arbeite, begannen Chor-und Laienmönche im 724 gegründeten Kloster Reichenau, die oberschwäbische Landschaft zu kultivieren. In ihren Skriptorien und Bibliotheken entstanden nicht nur prächtige Buchmalereien, Klosterschulen wurden zu dominierenden Bildungszentren der damaligen Zeit und prägten Musik und bildende Künste, genau so Ackerbau und Viehzucht, Obst und Anlegen von Kräutergärten.

Frau Dr. Helga Müller-Schnepper
Die Verbindung Wein und Kirche spielte für die Weiterentwicklung des Weinbaus und der Weinkultur eine entscheidende Rolle - gestern mehr als heute. Hier tat sich auch der Zisterzienser Orden vom Kloster Salem hervor. Nicht nur zum Eigenbedarf für Messwein und als Grundnahrungsmittel verbesserten die Mönche die Weinqualität, sondern auch für den Handel. Auf der Reichenau lässt sich der Weinbau übrigens seit dem Jahr 818 nachweisen.

Zu diesem Punkt moderierte Frau Müller-Schnepper eine kleine Weinprobe mit verschiedenen Bodenseeweinen, sehr informativ und humorvoll, die vom launigen Publikum mit viel Applaus honoriert wurde.