Medizinische Versorgung
Von der Wiege bis zur Bahre
Joachim Frick |
Die Medizin (von lateinisch ars medicina „Heilkunst“ auch „Heilkunde“), ist die Lehre von der Vorbeugung, Erkennung und Behandlung von Krankheiten und Verletzungen von Menschen und Tieren und mit der Wiederherstellung der bestmöglichen Gesundheit. Die Geschichte der Medizin zeigt oft nebeneinander sehr unterschiedliche medizinische Konzepte zwischen Aberglaube, metaphysischen Vorstellungen und der Anwendung naturwissenschaftlicher Forschungsergebnisse.
Paracelsus, Asklepios, Galenos und Hippokatres waren führende Heilkundige in der Antike, auf deren Lehren sich die Alte Medizin stützte und sich bis ins Mittelalter erhalten konnte. Pestärzte und Säftelehre beherrschten diese Zeit. Deswegen wurde auch 330 v. Chr. durch griechische Ärzte der hippokratische Eid als ethischen Codex verfasst.
Ausstellungsschwerpunkt waren die „Weise Frauen und Geschworene Weiber“. So wurden Hebammen im Mittelalter genannt. Die Hebammenausbildung war recht einfach, sie gaben ihr Wissen in Rat und Tat an andere Frauen weiter. Voraussetzung für die Ausübung des Berufes der Hebamme war ein guter Leumund, das richtige Alter und selber Kinder geboren zu haben.
Hilde Müller, geb. Kemmler. Hebamme aus Ailingen, machte 1938 ihre Hebammenausbildung und 1940 absolvierte sie erfolgreich ihre Prüfung. 1941 bewarb sie sich in Ailingen und erhielt die Niederlassungserlaubnis in Friedrichshafen. Ihre erste Wohnung war eine Dachwohnung im Rathaus in Ailingen. Während des Krieges arbeitete sie in im Gasthaus „Gerbe“ als Bedienung. Sie half 3066 Kindern auf die Welt und arbeitete ab 1954 bis 1971 im Entbindungsheim, im Pflegenest von Frau Dr. Leonie Fürst in Ailingen mit, und war hier bei 572 Geburten beteiligt.
Zweiter und dritter Schwerpunkt waren die Praxisärzte, die in Ailingen und Umgebung erfolgreich behandelt haben, sowie die im Krankenhaus und in Ärztepraxen praktizierte Fachmedizin.
„Gentleman, this is not Humbug!“ Herrschaften, das ist kein Humbug! Derjenige der diese in der Medizingeschichte berühmten Worte aussprach, war der Chefchirurg John Warren im Massachusetts General Hospital zu Boston der eben einen Patienten vor einem versammelten Auditorium erfolgreich in einer Äthernarkose am Hals operiert hatte! Es war der 16. Oktober 1846 und es war die Geburtsstunde der modernen Anästhesie.
Auch die Geschichte des Krankenhauswesen in Buchhorn und Friedrichshafen wurde erwähnt. 1427 wurde erstmals das Heilig-Geist-Spital Buchhorn urkundlich erwähnt, das ehemals seeseitig an der Ecke Schanz/Karlstraße stand. Bis zum Jahr 1892 gab es in Friedrichshafen das Heilig-Geist-Spital an der Seestraße. Dieses Spital war zum einen Krankenhaus, zum anderen aber auch gleichzeitig Altersheim und Asylstätte für Arme und Obdachlose. Heute ist dort das Eiscafe Venezia und der Spitalkeller untergebracht.
KOH - Ein neues Krankenhaus wird gebaut. 1887 fiel die Entscheidung ein neues Haus zu bauen. Die Alternative, das Heilig-Geist-Spital zu erweitern, wurde sehr schnell verworfen. Den Anstoß zur Bildung eines Baufond erhielt die Stadt, als sie auf Wunsch von König Karl und Königin Olga auf Feierlichkeiten zu deren Regierungsjubiläum verzichtete und stattdessen den eingesparten Betrag einem Fond für den Neubau eines Krankenhauses zuführte. Es war wohl ein großer Tag in der Geschichte der Stadt Friedrichshafen, als am 16.08.1892 das "Karl-Olga-Krankenhaus" eingeweiht werden konnte.
Und seit 1975 ist das Städtische Krankenhaus Friedrichshafen in Betrieb. Viele Exponate stammen aus dieser Einrichtung, die der ehemalige Anästhesie-Mitarbeiter Joachim Frick vor der Entsorgung gerettet hat.