Waschen und Bügeln
Waschen und Bügeln
Joachim Frick ◇
Bruno Müller, Schlosser und Kunsthandwerker aus Ailingen und Mitglied des Geschichtsvereins Ailingen-Berg präsentiert eine Sammlung von Bügeleisen und beschreibt dabei nicht nur die Geschichte des Bügelns, sondern auch vom Arbeitsvorgang vorher, nämlich dem Waschen.
Waschen und bügeln gehören im Verständnis der Aufbereitung von Wäsche schon immer zusammen. Mit seiner Frau Martha hat er eine stattliche Sammlung von Bügeleisen aller Art zusammengestellt und mit Bildern von den Waschvorgängen aus alter Zeit eine Symbiose aus alter häuslicher Tätigkeit und handwerklichem Geschick auch optisch dargestellt. Bei den historischen Bügeleisen unterscheidet man Eisen, die im Feuer oder auf einem Herd erhitzt wurden, oder Eisen, in die ein erhitzter Bolzen eingeführt wurde, und Eisen, die aus ihrem Inneren heraus geheizt werden. Zur ersten Gruppe gehören Flacheisen und Blockeisen, zur zweiten Kasteneisen, Ochsenzungeneisen und Satzeisen. Kohlebügeleisen, Glühstoffbügeleisen, gas- und spiritusgeheizte Bügeleisen sowie alle Elektrobügeleisen aus neuerer Zeit, aber alle besitzen eine eigene Heizung.
Bei einem Blockeisen handelt es sich um ein aus Eisen oder Stahl geschmiedetes oder gegossenes Volleisen. Sie sind oft über 5 kg schwer und sind damit ein reines „Männerbügeleisen“, das typischerweise auch in einer Schneiderwerkstatt verwendet wurde. Insbesondere vor dem 19. Jahrhundert waren derartige Bügeleisen verbreitet, sie wurden zum Erhitzen auf eine Herdplatte oder in das Feuer gestellt. Die Anfänge des Elektrobügeleisens lassen sich bis in die 1890er-Jahre zurückverfolgen, aber es dauerte in den USA noch knapp 10 und in Deutschland 20 Jahre, bis sich Elektrobügeleisen etablieren konnten.
In der Ausstellung des Geschichtsvereins sind fast alle Arten der historischen und neuzeitlichen Bügeleisen vertreten.
Zum Thema Waschen sprechen die Bilder eine deutlichere Sprache, als wenn nasse Wäsche im Ausstellungs-Museum aufgehängt worden wäre. Gewaschen wird seit jeher.